Der menschliche Körper hält die Körpertemperatur konstant bei ungefähr 37°C. Diese kann individuell leicht abweichen. Eine ungefähre Körpertemperatur von 37°C ist die Grundlage für verschiedene Stoffwechselprozesse. Enzyme arbeiten beispielsweise bis zu einer gewissen Temperatur schneller, wenn die Körpertemperatur ansteigt. Hinsichtlich des Enzyms Lipase kann sich die Temperatur unter anderem auf den Fettstoffwechsel auswirken. Sinkt die Temperatur auf 35°C oder steigt sie über 41°C, können Stoffwechselprozesse nicht mehr problemlos stattfinden. Bei der Messung von Temperaturen wird zwischen der Temperatur des Körperkerns (lebenswichtige Organe) und der Temperatur der Körperschale unterschieden (Extremitäten, Haut). Die Regulation der Temperatur im menschlichen Körper wird durch das Wärmeregulationszentrum gesteuert. Dieses liegt im Gehirn, genauer gesagt im Zwischenhirn (Hypothalamus). Der Hypothalamus ist neben der Steuerung der Körpertemperatur unter anderem auch für das Sexualverhalten und die Atmung zuständig. Dort werden Informationen von unterschiedlichen Thermorezeptoren gesammelt und die IST- mit den SOLL- Werten verglichen. Thermorezeptoren sind freie Nervenendigungen, die in der Haut und in Schleimhäuten vorhanden sind. Vereinzelt sind Rezeptoren auf Kälte oder Wärme spezialisiert, wobei der menschliche Körper weitaus mehr Kälterezeptoren als Wärmerezeptoren besitzt. Besonders viele dieser Rezeptoren liegen in unserer Gesichtsregion[1][2][3].
Unterscheiden sich die jeweiligen IST- Werte von den SOLL- Werten, wird durch den Hypothalamus gegengesteuert, um eine konstante Körperkerntemperatur gewährleisten zu können.
Um beispielsweise den Körper abzukühlen, kann mehr Wärme von dem Körper nach außen durch eine gesteigerte Durchblutung der Haut abgegeben werden. Dabei steht die Erhaltung der Körperkern-Temperatur im Fokus – sie hat oberste Priorität. Kalte Temperaturen sorgen für einen großen Verlust von Wärme der Körperschale an die Umgebung. Diese wird auch dem Körperkern entzogen. Um entgegenzuwirken reduziert der menschliche Körper die Blutzufuhr in die Körperschale und versucht so die Körperkerntemperatur konstant zu halten. Diese Reaktion wird Zentralisation genannt und kann zu großen Temperaturunterschieden zwischen Körperkern und Körperschale führen[1].
Im Gegensatz dazu kann durch eine Steigerung der Stoffwechselprozesse in den Organen die Körpertemperatur erhöht werden. Bei einer Erhöhung der Umgebungstemperatur werden die Hautgefäße erweitert und die Körperschale wird stärker durchblutet. Dies lässt sich durch einen höheren Puls und den schnellen Blutfluss erklären, der die Gefäße dehnt. Mit Fieber reagiert der menschliche Körper auf Infektionen, Autoimmun- oder Tumorkrankheiten. Dabei wird der Soll-Wert der Körperkerntemperatur im Hypothalamus erhöht und die Zellen können schneller arbeiten. Ab einer Temperatur von mehr als 41°C besteht allerdings Lebensgefahr für den/die Betroffene, da der Körper beginnt die eigenen Eiweiße zu zerstören und Nervenzellen geschädigt werden1.
Ein Temperaturbereich, der als angenehm empfunden wird und wenig Aufwand erfordert, um konstant gehalten zu werden, wird Indifferenztemperatur oder auch thermoneutrale Zone genannt. Da diese Temperatur individuell ist, fühlen sich nicht alle Menschen bei derselben Temperatur gleich wohl. Um diese individuelle Wohlfühltemperatur anzustreben, kann der menschliche Körper durch verschiedene Hilfsmittel in der Regulation unterstützt werden.
Quellen: